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Prohormon Vitamin D – das verkannte Genie

Vitamin D – Führungsrolle im Immunsystem?

Längst ist seine bekannte Bedeutung für den Knochenstoffwechsel, die es in Verbindung mit Calcium hat, in den Hintergrund des Interesses gerückt. Der historische Begriff Vitamin ist der Definition nach nicht völlig zutreffend. In der Nahrung kommt es im Wesentlichen in Fettfischen vor oder wird den Lebensmitteln als Nahrungsergänzungsmittel zugefügt. Es hat im Körper die Funktion eines Prohormons und wird über eine Zwischenstufe zu dem Hormon Calcitriol umgewandelt.

Vitamin D dirigiert Gene zur Überwachung des Zellwachstums

Erste Hinweise dazu tauchten bereits 1941 auf, als man eine scheinbar seltsame Korrelation entdeckte: Im Norden Amerikas hatten die Menschen eine höhere Krebsrate als die im Süden lebenden. Obwohl letztere viel häufiger harmlosere Formen von Hautkrebs entwickelten, schienen sie weitgehend immun zu sein gegenüber Brust-, Darm- und Prostatakrebs. Diese Beobachtung wurde aber nicht weiter verfolgt. Erst in den 80er Jahren griff man das Thema erneut auf und konnte die Korrelation nicht nur bestätigen, sondern noch auf Ovarial- und Ösophaguskrebs sowie Non-Hodgkin-Lymphome ausdehnen. Die Frage nach dem Schutzfaktor führte bald zu Vitamin D3 und dessen Fähigkeiten. Die Entdeckung war revolutionär: Nahezu jede Körperzelle hat Rezeptoren für Vitamin D3, was für sie lebensnotwendig ist. Denn über Vitamin D3, das als Botenstoff eigentlich den Hormonen zuzuordnen ist, reguliert die Zelle ihr Wachstum bzw. die Zellreifung. Dies geschieht über die Beeinflussung der Expression von Genen, welche die Zellvermehrung, die Differenzierung und auch das Selbstmordprogramm, also die Apoptose steuern. Hierüber hält Vitamin D3 vermutlich die Zell-Entartung in Schach.

Vitamin D und Calcium in der Krebsprävention?

In einer vor kurzem veröffentlichten placebokontrollierten, randomisierten Doppelblindstudie wurde an fast 1.200 postmenopausalen Frauen nachgewiesen: 1.400 mg Calcium plus 1.000 I.E. Vitamin D3 (0,025 mg) über vier Jahre eingenommen, reduzierten das Risiko für Krebs signifikant. Die Schlussfolgerung war eindeutig: „Durch Verbesserung des Calcium -und Vitamin D-Status kann das allgemeine Krebsrisiko bedeutend gesenkt werden.“

Risikofaktor Vitamin D-Mangel – Von Bluthochdruck bis MS

Eine der weltweit führenden medizinischen Forschungsstätten, die Boston University School of Medicine, widmet sich seit vielen Jahren intensiv dem Thema Vitamin D-Mangel und den damit verbundenen, gesundheitlichen Risiken. Dort beschreibt man, wie Vitamin D über drei Hauptwirkungen in immunassoziierte Erkrankungen eingreift:
1. Regulierung des Immunsystems
2. Kontrolle der Proliferation von Krebszellen
3. Regulierung des Blutdruckhormons Renin

Über diesen Zusammenhang führen zu niedrige Blutspiegel an Vitamin D zu einem Anstieg des Risikos für Bluthochdruck, allgemein Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus Typ 1, multiple Sklerose und bestimmte Krebserkrankungen.

Über die vierte, allseits bekannte Wirkung steuert Vitamin D die Einlagerung von Calcium in die formgebende, aus Kollagenfasern aufgebaute elastische Knochenmatrix. Eine Unterversorgung an Vitamin D vor allem im Wachstumsalter kann scheinbar unerklärliche „Wachstumsschmerzen“ nach sich ziehen.

Auch Deutsche leiden unter Vitamin D-Mangel

Nachdem für europäische Länder wie Belgien, Holland, Irland, England und Finnland ein eklatanter Mangel an Vitamin D in der Bevölkerung nachgewiesen wurde, musste das Robert-Koch-Institut dies kürzlich auch für Deutschland bestätigen. In seiner Veröffentlichung vom Mai 2007 warnte es: „Vitamin D-Mangel ist ein öffentliches Gesundheitsthema in Deutschland!“

Täglich mindestens 1.000 I.E. Vitamin D

Diese Mindestmenge fordern inzwischen Wissenschaftler weltweit. Selbst in Ländern wie Ägypten liegt ein deutlicher Mangel durch die religiös bedingten Kleidungsvorschriften vor. Die aktuellen Empfehlungen von 200 I.E. (0,005 mg) reichen bei weitem nicht aus, die für den Erhalt der Gesundheit nötige Menge zu liefern. Dass hier wissenschaftliche Erkenntnis und praktische Umsetzung auseinanderklaffen, zeigt die Tatsache, dass in Nahrungsergänzungsmitteln nicht mehr als 200 I.E. (0,005 mg) üblich sind. Gesundheitsrelevante Dosierungen von 1.000 I.E. (0,025 mg) Vitamin D pro Tablette gibt es nur in wenigen Präparaten, die als zugelassene Arzneimittel nur in Apotheken erhältlich sind (z.B. Vitamin D3-Hevert). Hilfe bietet hier eben auch das Internet.

Ich halte eine Menge von 2.000 I.E., also 0,05 mg, für unabdingbar zur Gesundheitserhaltung!

3 Kommentare

1 Lutz Kleefeld { 27.12.2012 um 16:48 }

Inzwischen empfehle ich eine Tageseinnahme von 10 000 I.E. Das entspricht neuesten Erkenntnissen!

2 Vitamin D Mangel: Was sind Symptome und Folgen | GesundheitsWeblog.de { 7.1.2014 um 10:58 }

[…] D zählt nicht zu den klassischen Vitaminen, da es im Körper die Funktion eines Prohormons wahrnimmt und für einen ausgeglichenen Calcium-Spiegel im Blut sorgen soll. Doch auch beim […]

3 Heinemann, Juliane { 13.2.2017 um 19:57 }

Wie ist die Dosierung bei Kleinkindern? Meine Tochter hat starke Wachstumsschmerzen, massieren hilft mittlerweile nicht mehr… Sie wird im April 4. Wiegt 15 Kilo. Ich kann sie doch nicht ständig mit Ibu füttern…

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